Foto mit freundlicher Genehmigung des Verlages Edition Rieger, Karwe (www.edition-rieger.de)

 

„Die Langener Dorfkirche steht etwa in Ortsmitte weit zurückgesetzt am nördlichen Ende des leicht ansteigenden Kirchhofs. Durch ihre erhöhte Lage entfaltet sie weitreichende Blickbeziehungen über dem Rhinluch. Der sie umgebende längsrechteckige Kirchhof ist von einer Ziegelmauer eingefasst und dient noch heute als Begräbnisplatz. Die durch Rasenflächen und Grabfelder gegliederte Fläche ist nur mit wenigen Gehölzen, darunter Eschen, Lebensbaum und Eibe, bestanden.

Langen war eine mit zwei Pfarrhufen (1624) ausgestattete Mutterkirche (1541). Sie gehörte als Unica zur Superintendentur Neuruppin. Patronatsrecht besaßen die Gutsbesitzer. 1484 wurde der Pfarrhof erwähnt. Der Vorgängerbau der Langener Dorfkirche wurde im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt. 1639 stürzte der Kirchturm ein, und es folgte ein Kirchenneubau. 1730 wurde dessen Turm durch einen Sturm umgeworfen und 1743 erneuert. 1804 war er wieder schadhaft und wurde 1806 durch einen Fachwerkturm ersetzt. Die seit der ersten Hälfte des 19. Jh. in Langen ansässige Familie von der Hagen beauftragte angeblich einen Schüler Stülers mit den Entwürfen für einen Kirchenneubau. Am 16. Oktober 1855 fand die Einweihung statt.

Anders als der Vorgängerbau wurde die neue Kirche weiter nördlich errichtet, so dass sie auf dem leicht ansteigenden Gelände den Ort deutlich überragt. (...) Der Kirchhofzugang von der Dorfstraße mit dreipfortigem, gestaffeltem Portal, Mitte 19. Jh. Leichte Konstruktion aus roten Ziegeln mit vier fialenartigen schlanken, oktogonalen Turmaufsätzen. Die beidseitig anschließende Ziegelmauer mit durchbrochenem Rautenmuster. Links vom Eingang das ehemalige Spritzenhaus, ein kleiner Sichtziegelbau. An der nördlichen Kirchhofmauer eine kleine Leichenhalle. Ende 19. Jh. als roter Sichtziegelbau in einer an den Kirchenbau angelehnten Formensprache errichtet. Ziegel – wie auch die der Kirchhofmauer – mit Stempel »J. F. Meuss Rathenow«.“ [1]

 

 

 

 

 

 

[1] Auszug aus: Denkmaltopographie Ostprignitz-Ruppin, Bd. 13.2, 2003, S. 300 ff. Hrsg. vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum.

http://ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/search?smode=advanced;sort=ort;text=langen;expand=landkreis;f1-landkreis=Ostprignitz-Ruppin Stand 17.8.2017 - Zugriff: 2.11.2017 mit dort weiterführenden Quellenangaben:

BLDAM, Altakten IfD (1951-53); BLHA, Pr. Br. Rep. 2 A II, Ruppin, Nr. 1620 (1806-1923, Unterhaltung der Pfarr-, Kirchen- und Schulgebäude); LABB, Nr. 14/13.168 (1883-1909).

Literatur: Inventar 1914, S. 115f.; Drescher 1969 (Erfassungskartei BLDAM); Enders 1970, S. 140-142; Mehlhardt, Dieter, Langen (= Märkische Dorfkirchen, Folge 40), in: Potsdamer Kirche (1977) 22, S. 8; Kurztopographie 1978, S. 227; Börsch-Supan 1997, S. 645; Dehio 2000, S. 559f.